Burgruine Henneberg
Burgruine Henneberg
Die Burgruine Henneberg (auch Henneburg genannt) liegt östlich vom Ort Henneberg auf dem sogenannten Schlossberg im südlichen Thüringen. Die Burg Henneberg war bis ins 13. Jahrhundert der Stammsitz der Grafen von Henneberg, die zu den mächtigsten und einflussreichsten Adelsgeschlechtern im südostdeutschen Raum gehörten.
Auf der Rückseite des Bergfrieds führt eine stählerne Treppe hinauf zum Aussichtspunkt, von wo man eine wunderbare Aussicht und den besten Überblick über die Burg erhält. Die Burgruine Henneberg ist frei zugänglich. Führungen können mit dem Club Henneberg e.V. vereinbart werden.
Geschichte
Die Burg wurde erstmals 1096 in einer Urkunde mit den Grafen Godebold II. und Poppo von Henneberg erwähnt. Allerdings legen archäologische Untersuchungen nahe, dass die Befestigungen schon vor dieser Zeit existierten. Die Grafen von Henneberg gründeten im Jahr 1131 ihr Hauskloster Veßra, das als Grabstätte für mehrere Generationen diente. Sie hatten lange Zeit auch das Amt des Burggrafen von Würzburg inne. Die erste schriftliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1221, was den Beginn einer kurzen Blütezeit der Anlage markiert (ca. 1220 bis 1274). In diesem Zeitraum wurde die Burg erweitert und befestigt, um den repräsentativen Ansprüchen gerecht zu werden. Dabei wurden der heutige Bergfried, ein Palas und ein Großteil der Ringmauer neu errichtet.
Im Jahr 1274 erfolgte eine erneute Teilung des Grafenhauses, was dazu führte, dass die Henneburg nicht mehr als Residenz genutzt wurde. Dennoch zeugen die umfangreichen Umbauten späterer Epochen von der Bedeutung der Burg, auch wenn sie nicht mehr als Wohnsitz diente. Im Jahr 1310 wurde Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen in den Fürstenstand erhoben. 1393 wurde ein Teil der Burg an die Linie Henneberg-Römhild verpfändet, was zu Streitigkeiten führte. Aus dem Jahr 1432 existiert ein Vertrag zur Nutzung der geteilten Burg.
Im Mai 1525 wurde die Burg Henneberg während der fränkischen Bauernaufstände von den Bildhäuser Bauern kampflos eingenommen, geplündert und angezündet. Die genauen Ausmaße der Zerstörung sind nicht bekannt, da die Burg zu dieser Zeit bereits an Bedeutung verloren hatte. Nach dem Tod des letzten Grafen von Henneberg-Schleusingen im Jahr 1583 wurde die Burg noch bis zum frühen 17. Jahrhundert bewohnt. Danach begann der allmähliche Verfall und Abriss der Burg.
Nach 1989 wurden Sicherungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt, nachdem die Burg zuvor im Grenzgebiet der deutsch-deutschen Teilung lag. Archäologische Ausgrabungen wurden in den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre durchgeführt, um mehr über die Geschichte der Burg zu erfahren.
Kurioses
Im Jahr 1887 ließ Albert Henneberg in Hamburg-Poppenbüttel eine Miniaturnachbildung der Henneburg im Maßstab 1:4 errichten. Dieses „Henneberg-Schloss“ sollte an die Stammburg in Meiningen erinnern und ist als Kulturdenkmal in Hamburg-Poppenbüttel aufgeführt.
Details
Deutschland
Meiningen OT Henneberg
98617
Hauptstraße 76