Ringheiligtum Pömmelte
Ringheiligtum Pömmelte
Das Ringheiligtum Pömmelte wurde durch Luftbilder entdeckt. Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt untersuchten die Anlage. Das Ringheiligtum wurde vollständig ausgegraben und rekonstruiert. Das komplexe Bauwerk besteht aus verschiedenen hölzernen Palisadenringen, Gruben und Wällen. Am Ende der Steinzeit und zu Beginn der Bronzezeit wurde die 115 m große Anlage als zentrales Heiligtum genutzt. Hier feierten Menschen der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit jahreszeitliche Feste. Die Kreisgrabenanlage diente jedoch auch als Begräbnisstätte und Opferplatz. Hiervon zeugen Opfergruben und rituelle Deponierungen. Trinkgefäße, Tierknochen, Mahlsteine, Steinbeile sowie Teile von menschlichen Körpern wurden gefunden. Die archäologischen Funde zeugen von einer lebendigen Ritual- und Ahnenwelt. Im benachbarten Salzlandmuseum in Schönebeck werden Originalfunde aus der Anlage präsentiert. Auch astronomische Aspekte prägen den Aufbau des Heiligtums. Die beiden Hauptzugänge der Anlage orientieren sich an den Punkten des Sonnenaufgangs und -untergangs der Tage zwischen den Sonnenwenden und den Tagundnachtgleichen. Mit ihrer Ausrichtung markierte die Anlage die Jahreszeiten, die Erntesaison sowie Neujahres- und Totenfeste. Das Ringheiligtum wurde ca. 2050 v. Chr. aufgegeben. Die Menschen der Bronzezeit ließen den Kultort jedoch nicht einfach verfallen. Im Rahmen einer Opferzeremonie wurden sämtliche Pfosten aus der Erde entfernt und in einem großen Feuer verbrannt.
Details
Deutschland
Schönebeck (Elbe)
39218
Pfännerstraße 41