Straußfurt
Straußfurt
Schon der Name der Gemeinde belegt, welche Bedeutung der Ort durch den Übergang, einer Furt über die Unstrut, besessen hat. Nicht zuletzt war und ist Straußfurt Eisenbahnknoten, was sich in der 1869 in Betrieb genommenen Strecke Erfurt-Nordhausen bzw. der fünf Jahre später eröffneten „Saale-Unstrut-Bahn“ (Pfefferminzbahn) zeigt. Angesichts dieser Knotenstellen ist es nicht verwunderlich, wenn 1990 festgestellt wurde, dass Straußfurt Mittelpunkt Deutschlands sei. Die wechselvolle Geschichte beginnt 744 mit der ersten schriftlichen Erwähnung als „Stuffefurte“. 1324 (Bau der Marienkapelle), 1613 (schwere Überschwemmung während der „Thüringer Sintflut“), 1724 (Bau eines Waisenhauses durch Freifrau von Münchhausen), 1911 (das elektrische Licht hält Einzug im Dorf) oder 1996 (Schließung der letzten Thüringer Zuckerfabrik).
Seit 2020 gehören Henschleben und Vehra zu Straußfurt. Um 1080 finden sich die ersten Erwähnungen der beiden Orte. Eine frühere Schreibweise des Ortes „Hantschuhesliebe“ stand sicherlich Pate für das alte Ortssiegel, einen auf einer Brücke stehenden und Handschuhe haltenden Mann. Deutete man den heutigen Namen Vehra als Bezeichnung für eine Fährstelle, so wundert nicht, dass der ansonsten beschauliche Fluss Unstrut den beiden Ansiedlungen jahrhundertelang mit jährlichen Überschwemmungen seinen Stempel aufdrückte. Erst das in den 50er-Jahren gebaute Rückhaltebecken in Straußfurt bietet dauerhaften Schutz vor den immer wieder auftretenden Hochwassergefahren.
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Deutschland
Straußfurt
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