Bruchstedt
Bruchstedt
Bruchstedt wurde im Hersfelder Güterverzeichnis Brevarium santi Lulli im Jahre 775 das erste Mal erwähnt. Über mehrere Jahrhunderte gehörte Bruchstedt zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen und wurde durch Tauschvertrag am 15.06.1816 dem Königreich Preußen zugeschlagen.
Am 05.03.1847 wurde die sehr alte und baufällige „Nikolaikirche“ abgerissen. Der Turm blieb allerdings erhalten. Bereits am 12.04.1847 wurde der Grundstein zum neuen Gotteshaus gelegt, und am 25.11.1847 konnte die Einweihung der vollendeten Kirche stattfinden. Sie trägt den Namen „Johanneskirche“. In dem Zeitraum zwischen 2009–2016 wurde die Kirche teilsaniert. Von 1920 bis 1967 hatte unser Ort Anschluss an die Bahnlinie Bad Langensalza- Haussömmern. Heute wird der ehemalige Bahndamm als Radweg genutzt und ist Teil des K2.
1950 erlangte die Gemeinde traurige Berühmtheit. Der Ort wurde am 23.05.1950 durch ein verheerendes Unwetter heimgesucht und zu 60 % verwüstet. Acht Menschen mussten ihr Leben lassen. In einer spektakulären Hilfsaktion der damaligen DDR wurde der Ort in nur 50 Tagen wiederaufgebaut. Neben dem Wiederaufbau der Bauerngehöfte entstanden unter anderem ein Kulturhaus, eine neue Schule und ein Kindergarten. Das Kulturhaus mit seinem schönen großen Saal steht heute unter Denkmalschutz. Die Schule und der Kindergarten wurden in den letzten Jahren zum Förderzentrum für geistig behinderte Kinder und Jugendliche umgebaut.
Jedes Jahr am 23. Mai wird in einer Gedenkveranstaltung sowie einem Gottesdienst an die acht Opfer der Hochwasserkatastrophe erinnert. Mit dem Wiederaufbaufest feiern die Bruchstedter und ihre Gäste jedes Jahr die beispiellose Hilfsaktion.
Eine lange Tradition haben die alljährlich stattfindenden Motocross-Veranstaltungen auf der Rennstrecke am östlichen Ortsrand.
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Deutschland
Bruchstedt
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